BUND warnt

Weichmacher machen dick

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Weichmacher machen dick
Weichmacher machen dick

Weichmacher und synthetisch hergestellte Materialien wie zum Beispiel Bisphenol A sollen Übergewicht und Diabetes fördern. Das meldet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nach einer großangelegten Auswertung von mehr als 200 Einzelstudien. Die Organisation fordert nun ein Verbot von Bisphenol A in Lebensmittelverpackungen und anderen Alltagsgegenständen.

share Teilen
print
bookmark_border URL kopieren
Weichmacher und synthetisch hergestellte Chemikalien wie Bisphenol A stehen immer wieder in der Kritik. Nach der Auswertung von mehr als 200 Studien meldet der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nun, dass Weichmacher und andere synthetisch hergestellte Chemikalien auch Fettleibigkeit und Diabetes fördern könnten. Weichmacher stecken zum Beispiel in Kassenbons, Plastikspielzeug oder Elektrogeräten. Aber auch in Getränke- oder Konservendosen. Die Chemikalien gelangen dann über die Nahrung, Haut oder die Atemluft in den Körper. Und viele dieser hormonähnlich wirkenden Stoffe, mit denen wir alltäglich in Berührung kommen, wirken laut BUND schon in geringen Dosen.

Dickmachende Weichmacher


„Die jetzt vorgelegte Studie zeigt deutlich, dass zu den Ursachen von Übergewicht und Diabetes auch hormonelle Schadstoffe gehören“, so Sarah Häuser, Chemie-Expertin beim BUND. Sie fordert: „Weichmacher und Bisphenol A müssen durch sichere Alternativen ersetzt werden.“
Denn: Vor allem für Kinder und Schwangere kann es gefährlich werden. Häuser: „Die Belastung mit Chemikalien wie Bisphenol A im Mutterleib hat bei Versuchstieren zu einer Gewichtszunahme und einer erhöhten Insulinresistenz geführt.“ Der BUND fordert deshalb von der Bundesregierung, Weichmacher durch sichere Alternativen zu ersetzen. In Dänemark, Frankreich und Belgien ist Bisphenol A in Lebensmittelkontaktmaterialien und Kinderprodukten bereits verboten.

Übergewicht als globales Problem


Sowohl Übergewicht als auch Diabetes werden weltweit zu einem immer größeren Problem. In Deutschland gelten 60 Prozent der Männer, 43 Prozent der Frauen und 15 Prozent der Kinder und Jugendlichen (13–17 Jahre) als übergewichtig. Als wichtigste Ursachen galten bislang vor allem eine falsche Ernährung und Bewegungsmangel. „Die Diabetes- und Fettleibigkeitsraten haben weltweit epidemische Ausmaße angenommen“, warnt auch Professor Gilbert Schönfelder von der Charité Berlin und fordert den Ausbau von Vorsorgemaßnahmen. Die neuen Studien zeigen, dass die Belastung mit hormonellen Schadstoffen einen wichtigen und bisher unterschätzten Anteil daran haben könnte. „Hormonell wirksame Chemikalien dürfen vor allem nicht in die Körper von Kindern, aber auch nicht in die von Erwachsenen gelangen." (ben)
 
Sehr interessant, aber wie soll man den Kontakt z.B. mit Kassenbons vermeiden?
 
Ich würde ja zu gerne wissen, wie man Studien daraufhin sinnvoll auswerten will. Und wie man den Einfluss von Mehl und Zucker auf Insulinresistenz herausrechnet und alle anderen Risikofaktoren, die dazu führen. Das wäre auf jeden Fall deutlich interessanter als das Ergebnis, das ich so erstmal unter "Humbug" ablege. Ich habe selber schon häufig beruflich mit Studien solcher Art zu tun gehabt und weiß um die Schwachstellen. Und dann noch so ein komplexes Thema mit so vielen Faktoren - never ever.
Schreiben Sie einen Kommentar