Stiftung Warentest

Veggie-Wurst: nur 6 Produkte "gut"

Von EAT SMARTER
Aktualisiert am 27. Dez. 2018
Fränkische Bratwurst

Veggie-Wurst oder auch andere Fleischersatzprodukte liegen nicht nur bei Vegetariern und Veganern im Trend, auch "Fleischesser" greifen gerne mal zur Alternative. Die Stiftung Warentest hat 20 fleischfreie Produkte getestet – mit einem enttäuschenden Ergebnis: Nur sechs der 20 getesteten Fleischimitate erhielten das Testurteil "gut". In einigen Produkten wurden besorgniserregende Mineralölrückstände gefunden. EAT SMARTER hat den Testsieger und den Verlierer.

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Veggie-Wurst und Co. im Test

Die Stiftung Warentest untersuchte für ihre aktuelle Oktoberausgabe 20 Fleischersatzprodukte. Von Seitan-Schnitzel über Veggie-Wurst aus Lupinen bis hin zu Soja-Frikadellen wurde die gesamte Bandbreite an Veggieprodukten unter die Lupe genommen. Bei den 20 getesteten Lebensmitteln handelte es sich bei acht Produkten um Bratwurstimitate sowie bei jeweils sechs weiteren Produkten um fleischlose Frikadellen und Schnitzel.

Getestet wurden neben etablierten Markenprodukten auch Discounterware hinsichtlich Tier-DNA, Schadstoffen, Zusatzstoffen sowie Eiweiß- und Fettgehalt. Das Testurteil: Nur sechs Fleischersatzprodukte wurden mit "gut" bewertet, der Großteil erhielt die Note "befriedigend". Für fünf der acht untersuchten Veggie-Würste reichte es lediglich für die Bewertung "ausreichend". Eines der getesteten Schnitzel fiel mit der Note "mangelhaft" gänzlich durch.

Die Testsieger und der Verlierer

Folgende Produkte schnitten mit dem Testurteil "gut" ab:

  • Veggie-Wurst und Veggie-Schnitzel von Valess (beide 2,0)
  • Bratmaxe Veggie-Griller von Meica (2,2)
  • Vegetarische Mühlenfrikadellen von Rügenwalder Mühle (2,3)
  • Vegane Soja-Schnitzel von Edeka Bio+Vegan (2,4)  
  • Frikadelle vegetarisch von Heirler (2,5)

Der große Verlierer im Test ist das Veggie-Schnitzel der Rügenwalder Mühle. Bei der Untersuchung konnten im Produkt 400 Milligramm Mineralölbestandteile pro Kilogramm nachgewiesen werden. Kein Wunder also, dass das "Schnitzel" mit einer mangelhaften Bewertung das Schlusslicht des Tests bildet.

Laut der Stiftung Warentest stuft die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) den gefundenen Mineralölkohlenwasserstoff Mosh (Mineral oil saturated hydro­carbons) als "potenziell besorgniserregend" ein. Auch bei fünf der acht gestesteten Veggie-Würste konnte Mineralöl nachgewiesen werden, allerdings in deutlich geringeren Mengen.

Die weiteren Platzierungen sowie Bewertungen im Einzelnen finden Sie hier.

Besorgniserregende Schadstoffe und kritische Zutaten

Wie gelangen Schadstoffe in diese Veggieprodukte? Eine Ursache für den erhöhten Mineralölgehalt kann Weißöl sein, welches in der Produktion als Hilfsstoff eingesetzt wird, berichtet die Stiftung Warentest. Zusätzlich besteht bis jetzt auch noch kein Grenzwert für Mosh.

Auch die vor allem bei Vegetariern und Veganern beliebte Hülsenfrucht Soja kann ebenfalls ein kritischer Bestandteil sein. Im Haupt­anbau­land Brasilien wird für Anbauflächen Regen­wald gerodet, zudem gibt es gentech­nisch veränderte Pflanzen. 

(emha)


Bild des Benutzers Jörn Wunderlich
Zum Fremdschämen. Wollen wir uns mal auf die Suche begeben, wo das in Südamerika angebaute Soja letztendlich landet? Kleiner Tipp: In Tofu und Co. ganz sicher nicht. Das es nahezu unmöglich ist Mineralölbestandteile zu vermeiden, da diese nahezu in allen Produktionsschritten vorhanden sind ((landwirtschaftliche Maschinen, Kartonfarben, Grundbelastung in der Umwelt) sollte man auch mal nebenbei erwähnen. Bitte gründlicher recherchieren, bevor man sich an ein so komplexes Thema macht. Und man sollte den Verbraucher auch eventuell darauf hinweisen, dass hier quasi nur die schwärzesten Schafe der konventionellen Lebensmittelriesen getestet wurden. Dass es massenhaft qualitativ hochwertige und ökologisch sinnvolle Fleischersatzprodukte auf dem Markt gibt, ist nämlich nicht von der Hand zu weisen. Taifun, Alnatura, Wheaty, nur um mal 3 Marken zu nennen.
Bild des Benutzers Thomas Schwalbe
"Auch die vor allem bei Vegetariern und Veganern beliebte Hülsenfrucht Soja kann ebenfalls ein kritischer Bestandteil sein. Im Haupt­anbau­land Brasilien wird für Anbauflächen Regen­wald gerodet, zudem gibt es gentech­nisch veränderte Pflanzen. " Das soll doch ein Witz sein oder? Dem Autor ist wohl nicht ganz klar wofür die ganzen Flächen hauptsächlich gerodet werden...Fleischproduktion!
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